Eine hohe Auflösung der Kamera ist nicht alles was die Bildqualität ausmacht!

Bei digitalen Kameras steht immer wieder ein Wert besonders im Mittelpunkt. Die Auflösung, damit verbunden eine Angabe in Pixel. Ein Pixel, auch Bildpunkt genannt ist ein Farbwert in einer digitalen Rastergrafik. Dieser Bildpunkt dient zur Erfassung (Bildsensor) oder auch zur Darstellung (Bildschirm) eines Farbwertes und beinhaltet Informationen zur Helligkeit und zur Farbe. Es kann zwischen DPI für Drucker und PPI für Monitore differenziert werden. DPI steht für die Anzahl der Punkte, die je 2,54 cm nebeneinander gedruckt werden. Eine Bildauflösung von 600 dpi würde somit keinen Vorteil bieten, wenn der Drucker auf dem es produziert werden soll, lediglich eine Auflösung von 300 dpi bietet. PPI sind die Pixel per Inch die ein Monitor zur Darstellung verwendet.

Folgt man der Werbung oder auch dem Verbraucher-Trend, so sind mehr Pixel immer zu bevorzugen. In der Praxis ist aber die Pixelzahl nur ein Parameter, der die wirkliche Qualität der Kamera beschreibt. Eine Kamera ist ein technisches Gerät, hier ist ein erstes Qualitätskriterium festgelegt. Der nächste Punkt, es ist ein optisches System und da spielt die Qualität des Objektivs eine sehr große Rolle. Doch auch der Sensor hat großen Einfluss auf die Bildqualität – Art und Größe spielen hier eine wichtige Rolle. Jede Kamera verfügt über eine Software zur Aufbereitung der Signale, auch diese trägt zur Qualität bei. Die meisten Kameras erlauben es, dass die Bildgröße in Pixel eingestellt werden kann, auch die Qualität der JPGS kann Einfluss genommen werden. Hierüber wird dann die maximal mögliche Pixelzahl reduziert, die Dateien werden kleiner – so passen z. B. mehr Bilder auf eine Speicherkarte. Speicherkarten sollten in der heutigen Zeit aber keine Rolle mehr spielen. Aus diesem Grund sollte immer in der besten Qualität (höchste Auflösung und geringste Komprimierung) gespeichert werden. Verfügt die Kamera über die Option, dass auch RAW Formate gespeichert werden können, ist diese Einstellung zu favorisieren. Verwendet man die maximale Auflösung der Kamera, so ist man auf der sicheren Seite und kann hieraus die für eine spätere Verwendung passende Auflösung ableiten.

Mit diesen Punkten vor Augen kann man sich nur der Auflösung widmen. Ein gebräuchlicher Monitor hat 21“ und bietet ca. 2 Megapixel bei eine Auflösung von 1920 x 1024 Pixel. Größere Monitore wie beispielsweise solche mit 27" liefern eine native Auflösung von 2560 x 1440 Pixel, was ungefähr 3.5 Megapixel  entspricht.  Für die Druckdarstellung ist auch die Entfernung zum Objekt ein Parameter, der die Auflösung beeinflusst. So werden Fotos mit ungefähr 30 cm Abstand betrachtet, hierfür ist eine Auflösung von circa 300 dpi empfehlenswert.  Beim A2 Format sind es 1 m und 100 dpi, das A0 Format wird typischerweise aus 2 Metern und darüber hinaus betrachtet. Hier würde eine Auflösung von 50 dpi reichen.

Sehr gute Bildqualität bei einer Kameraauflösung von ungefähr 16 Megapixel (4:3 Seitenverhältnis) lässt sich mit 150 dpi erreichen und damit eine Bildgröße von 80 x 60 cm. Eine Bildgröße von 180 x 130 cm mit 60 dpi erzeugt immer noch eine gute Bildqualität. Viele Druckereien bieten beim Upload der Daten eine Prüfung an, ob Bildqualität und Zielformat ein gutes Ergebnis liefern. Am einfachsten ist es, Bilder in der vorliegenden (hohen) Qualität bereitzustellen und die Druckerei übernimmt die Umrechnung während des Produktionsprozesses. Größe, Qualität und Auflösung  werden hier aber nur technisch betrachtet. Ist ein Bild unscharf oder verwackelt, so wird diese mit zunehmenden Druckabmessungen verstärkt. Eine entsprechende Kontrolle sollte im Vorfeld am Bildschirm durchgeführt werden.