Bessere Bilder oder nur ein guter Lerneffekt?

Eine Festbrennweite ist ein Objektiv welches durch die Bauart die Brennweite fest vorgibt. Es ist fix auf den jeweiligen Wert eingestellt, die Brennweite lässt sich nicht verändern. Damit beginnt auch die Problematik, wer die Wahl hat, der hat die Qual – feste Brennweite oder Zoom?

Festbrennweiten Objektive sind durchweg günstiger als Zoomobjektive, sicherlich ein attraktiver Punkt. Sie können aber auch ein Vermögen kosten. Die Einschränkung der Gestaltungsmöglichkeit kann negativ aber auch positiv gesehen werden. Ist aber – subjektiv gesehen – eher ein Vorteil. Der Fotograf wird gezwungen sich mit dem Motiv auseinanderzusetzen. Er muss auf das Motiv zugehen oder sich von diesem etwas entfernen. Mit einem Zoom kann dies durch einfaches drehen oder schieben am Zoom passieren. Doch der Blick für die Bildgestaltung wird geschult und oft rückt das Motiv auch in einen interessanten Blickwinkel. Anfänger lernen mehr, ambitionierte Fotografen sind fokussierter.

Sieht man eine fehlende Zoom-Möglichkeit als Nachteil an, so bieten Objektive mit einer Festbrennweite auch technische Vorteile. Es werden weniger Linsen verwendet, damit steigt die Abbildungsqualität. Sie begründet sich aus der vergleichsweise besseren Auflösung, der geringeren Abbildungsfehler und einem schöneren Bokeh. Oft bieten die Festbrennweiten auch eine besonders gute Lichtstärke. Ein anderer Pluspunkt pro Festbrennweite ist durch das geringe Gewicht gegeben.

Festbrennweiten sind in vielen Brennweiten und Lichtstärken verfügbar. Ein Standardobjektiv sollte eine Brennweite von 50 mm und eine Blendenöffnung kleiner f/2.0 bieten – aufgrund der 50 mm auch Normalobjektiv genannt, da es dem natürlichen Blickumfeld entspricht. Alternativ kann auch auf ein 35 mm Objektiv gesetzt werden. Es bietet etwas mehr Weite, aber hier kann der eigene Geschmack entscheiden. Ein „leichtes“ Portrait-Tele mit ca. 85 mm Brennweite rundet die Ausstattung ab. Wie bei allen Objektiven die z. B. auf einer DSLR verwendet werden, ist ggf. der Crop Faktor zu berücksichtigen. So wird ein 35 mm Objektiv (je nach Faktor) zum Normalobjektiv.

Fazit: Das Vergnügen Festbrennweiten zu verwenden steigert sich mit jedem Einsatz dieser Objektivtypen. Die Kreativität wird (heraus)gefordert. Portraits werden „anders“. Ein Serie Street-Fotografie mit einer festen Brennweite, mal etwas anderes. Aber alles zu seiner Zeit und in richtigem Maß – also auch mal wieder ein Zoom verwenden und dessen Vorteile nutzen.